Ad multos annos
Wenn es die Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. nicht gäbe, sie müsste sofort erfunden werden. Längst ist die MBM eine Marke. Ihr Motto „Fördern | Forschen | Bewahren | Begeistern“ trifft den Nerv der Musikpraxis und der Musikwissenschaft: es ist Programm exzellenter Zusammenarbeit. Die SLUB, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, hat einen ihrer Arbeitsschwerpunkte in der Erschließung und Digitalisierung ihres umfangreichen Musikschatzes des 16. bis 20. Jahrhunderts. Auch beherbergt sie die mitteldeutsche Arbeitsstelle des Répertoire International des Sources Musicales (RISM), deren Arbeit von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften jüngst sehr positiv bewertet wurde – mit dem erfreulichen Ergebnis, dass die Verzeichnung von Musikquellen aus zahlreichen mitteldeutschen Einrichtungen auf hohem Niveau fortgesetzt werden kann.
Am mitteldeutschen Musikhimmel funkeln um den Kometen Johann Sebastian Bach ungezählte, mehr oder weniger bekannte Sterne. Damit diese Vielfalt und dieser Reichtum des Sternennetzes sichtbar wird, engagiert sich die MBM auf vielfältige Weise und ermöglicht erstaunliche Neuentdeckungen. Unvergesslich ist zum Beispiel die Erstaufführung von Vivaldis Dixit Dominus am 22. April 2006 in der Dresdner Annenkirche. Von einer Australierin und einem Briten in der SLUB neu entdeckt, von Dresdner Musikern aufgeführt, von der MBM gefördert und vom Publikum gefeiert. Das ist Musikkultur großen Formats. Am Sternenhimmel gibt es noch viel zu entdecken. Ad multos annos!
Das Wichtigste an der Arbeit der Institution Mitteldeutsche
Barockmusik ist aus meiner Sicht, dass sie als Förderer und Kooperationspartner
Verbindungen zwischen künstlerischer Musikpraxis und wissenschaftlicher
Beschäftigung mit Musik schafft und hierüber das kulturelle Leben
Mitteldeutschlands maßgeblich bereichert.
Der
Einrichtung wünsche ich ein anhaltend großes Interesse an den von ihr
initiierten oder geförderten Veranstaltungen und viele Anregungen für neue
Projekte in der Verbindung von Kunst und Wissenschaft.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die MBM Vorbildliches geleistet, um die unvergleichlich reiche Musikgeschichte Mitteldeutschlands wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. Dass die Wiederentdeckung und Pflege dieser barocken Musikschätze nicht nur im Verborgenen elitärer Elfenbeintürme passiert ist, sondern im vielfältigen Konzertleben nicht nur unserer drei Länder zu spüren war, ist dabei ein besonderes Verdienst, zu dem wir der MBM dankbar gratulieren.
Die MBM pflegt in den drei mitteldeutschen Bundesländern den
wohl wichtigsten, reichhaltigsten Kulturschatz zur Identitätsstiftung. Der
„20jährigen im besten Alter“ sind richtungsweisende Vermittlungsideen um die
Alte Musik das Tor in die nächste Dekade.
Das Wichtigste an der Arbeit der Institution Mitteldeutsche
Barockmusik (MBM) ist, geräuschvoll die musikhistorische Bedeutung der
mitteldeutschen Region vor Ohren und Augen zu führen. Jahrhundertelang gab es
hier unzählige und erstklassige komponierende wie wiedergebende Musiker, nicht
zu vergessen die vielen Musiktheoretiker. Die Region war mit ihrem kulturellen
Reichtum das Musikzentrum Deutschlands.
Viel mehr Geld und eine gehörige Portion Zähigkeit wünsche
ich der MBM, damit die handschriftlich überlieferten Werke zu praktischen
Ausgaben gemacht werden, in die Hände von Musikern kommen und in Konzerten
erklingen. Schlummernde Schätze muss man wecken! Also, was für ein schönes
Arbeitsziel!
Wie die MBM dabei hilft, mit musikalischem Gespür und
wissenschaftlichem Verstand die „Trüffel“ der Musikgeschichte zu entdecken, hat
Mitteldeutschland als Herzland des Barock eminent bereichert. Dank dieser
Arbeit wissen wir: Es ist nicht alles Bach, was glänzt.
Der Verein Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. versteht es, uns seit nunmehr 20 Jahren zu
lehren, dass manche Kompositionen einfach zeitlos schön sind und nie „aus der
Mode“, wohl aber immer wieder neu in Mode kommen. Ich wünsche mir für Sie
ebenso wie für Ihr Publikum, dass Sie altes Musikmaterial und neue
Hörgewohnheiten auch zukünftig so engagiert vereinen.
Für mich ist das Wichtigste an der Arbeit der
Mitteldeutschen Barockmusik die Einheit von Kunst, Forschung und
Publikumsorientierung. Sie zeigt sich in den Konzerten, den Publikationen,
Tagungen und an der Einbeziehung von Museen in die Eigenveranstaltungen. Am
meisten verbinde ich sie mit dem Heinrich Schütz Musikfest und den
Telemann-Tagen. Am Schütz Musikfest gefällt mir der weite Veranstaltungsraum in
allen drei beteiligten Bundesländern. So gelingt es der Mitteldeutschen
Barockmusik, die ländlichen Regionen fernab der urbanen Zentren in ein
Musikleben auf internationalem Niveau einzubeziehen und zugleich bei den Gästen
viele alte Kulturlandschaften in Erinnerung zu rufen. Ich wünsche der MBM für
die Zukunft eine auskömmliche Finanzierung, gute Ideen, um ein reiches Erbe
immer wieder neu leuchten zu lassen, und überregionale Aufmerksamkeit für ihre
Arbeit.
Mit der MBM eine verlässliche, kreative Partnerin an der
Seite zu wissen, wenn es darum geht, scheinbar entgegengesetzte Paare wie „Barock“
und „Jugend“ zueinander zu bringen, möge uns allen ebenso erhalten bleiben, wie
die Gründlichkeit und Beständigkeit ihrer Arbeit.
Was für ein wunderbares und in Deutschland einmaliges Instrument ist die MBM: Ein häufig unersetzbarer Förderer mitteldeutscher Ensembles und Festivals und gleichzeitig selbst Wegbereiter für eine zeitgemäße Verbreitung alter mitteldeutscher Musik. Für die Zukunft wünsche ich gleichermaßen ein anhaltendes Bekenntnis zur Förderung der drei mitteldeutschen Bundesländer und des Bundes sowie kluge Förderentscheidungen und kreative dramaturgische Gedanken allen Mitarbeitenden innerhalb der MBM.
Die Mitteldeutsche Barockmusik (MBM) steht uns seit vielen Jahren als eng verwandter Partner und unverzichtbarer Förderer zur Seite, wenn es gilt, die an geistlicher und weltlicher Barockmusik reiche Schatzkammer thüringischer Musikarchive auszuloten und in unsere Gegenwart hinein zu öffnen. Tausend Dank für zahlreiche Momente klingender Verzauberung, die wir mit Künstlern und Publikum bei der Wiederaufführung vergessener Werke in Konzerten des „Güldenen Herbstes“ und der „Thüringer Adjuvantentage“ erleben durften und die auch musikalische Amateure auf Entdeckungsreise zu ihren Vorfahren locken. Mögen in diesem Sinne Freudenquell und Himmelslust nie versiegen!
Als Vorsitzender des Europäischen Netzwerkes für Alte Musik
REMA, ist mir die unermüdliche Pionier- und Entwicklungsarbeit der
Institutionen, die sich für historisches Repertoire einsetzen, höchst bewusst.
Aus der Mitte nicht nur Deutschlands, sondern auch Europas, entspringt die
herzhafte Quelle der Mitteldeutschen Barockmusik, mit ihrer zwanzigjährigen
überregionalen Kraft, als Referenz und Vorbild der klingenden Kunstgeschichte
eines ganzen Kontinents. Ich wünsche der Mitteldeutschen Barockmusik eine
starke Weiterentwicklung in ihrer führenden Rolle, in einem sich immer
erneuernden europäischen Kontext, auch im Sinne der Zusammenarbeit von
zukünftigen Vernetzungen mit Vertretern der Alten Musik in anderen
Bundes(?)ländern.
Herzlichen Glückwunsch und Ad multos annos, liebe MBM, gemäß
dem Leitspruch „Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen“,
Ihr dankbarer Hans-Günter Ottenberg
Bei der Pflege der musikalischen Barocklandschaft verfährt die MBM nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern arbeitet mit Hirn und Herz – und besitzt dabei den sprichwörtlichen grünen Daumen. Die Tage der Mitteldeutschen Barockmusik sind Exempel kluger Programmgestaltung und Musikvermittlung, von denen man sich wünschte, sie würden auch in anderen Regionen Wurzeln schlagen.
Für die Musiklandschaft in Thüringen mit seinen immensen
Schätzen der Alten Musik war die MBM von Anfang an ein zuverlässiger Partner,
der nicht nur zahlreiche Projekte unterstützte, sondern durch den hohen
Anspruch die Akteure immer wieder herausgefordert hat, das Besondere und
Herausragende zu suchen und zu wagen. So ist in den Jahren eine Musikszene
gewachsen, die als einmaliges Netzwerk eine länderübergreifende
Kulturlandschaft thematisiert, aus der auch in der Zukunft viele neue Impulse
zu erwarten sind. Als langjähriger Vizepräsident der MBM denke ich gern an die
vielen inspirierenden Präsidiumsgespräche zurück und ich freue mich auf die
künftige Arbeit.
Die meisten Kunstwerke lassen sich problemlos in Museen und
Galerien ausstellen, wo sich jeder Besucher einen eigenen Eindruck durch
Augenschein bilden kann. Musik hingegen lässt sich nicht ausstellen, erschließt
sich ihr eigentliches Wesen doch nicht durch die Notation, sondern nur dadurch,
dass die geschriebenen Noten zum Klingen gebracht werden. Musik als Kunst
braucht Musiker als Interpreten, die in der Lage sind auch Musik aus ganz
fernen Zeiten einem heutigen Publikum hörbar und erlebbar zu machen. Die
Mitteldeutsche Barockmusik e. V. fördert seit nunmehr 20 Jahren die
Wiederaufführung vergessener Musik der Renaissance und des Barocks und leistet
somit einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege des reichen musikalischen Erbes
Deutschlands.
Dem Mitteldeutschen Barockmusik e.V. ist es zu verdanken,
dass auch kleinere Orte ihre herausragenden musikalischen Traditionen wiederentdecken
und pflegen können. Sie dürfen sich als Teil eines kulturellen Erbes von
europäischer Bedeutung verstehen! Das Heinrich Schütz Musikfest hat durch die
länderübergreifende Zusammenarbeit der MBM sein unverwechselbares Profil
erhalten. Der MBM ist zu wünschen, dass sie zu jeder Zeit Förderer, Mitstreiter
und Wege findet, um künftige Generationen für die mitteldeutsche Barockmusik zu
begeistern.
Der Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen e.V. leistet einen überregionalen Beitrag zum Erleben dieser
Musikrichtung. Besonders bedeutungsvoll aus Weißenfelser Sicht ist die
maßgebliche Ausgestaltung des alljährlichen Heinrich Schütz Musikfest, zu denen
historisch wertvolle Stücke auch dank vieler internationaler Musiker vor einem
großen Publikum erklingen.
Die Dichte an Städten und ehemaligen Residenzen, sogar Dörfern mit einer dank vieler Quellen fassbaren Musikgeschichte ruft geradezu nach einer Institution wie der Mitteldeutschen Barockmusik. Die MBM ist ein Beispiel dafür, wie die Schätze, die wir aus einer kleinstaatlichen Vergangenheit geerbt haben, heute in länderübergreifender Zusammenarbeit erschlossen und gepflegt werden können.
Die MBM ist für uns seit vielen Jahren ein Auftraggeber, mit dem wir immer gern zusammenarbeiten. Der MBM verdanken wir aber auch die Förderung von Editionen, die erst durch diese Hilfe verwirklicht werden konnten.
Wir wünschen der MBM auch in Zukunft eine Ausstattung –
Mitarbeitende, Mitdenkende und natürlich auch Geldgeber –, die es erlaubt, das
in den letzten Jahren entwickelte Spektrum von Aufgaben zu erfüllen, so dass
auch Initiativen jenseits der ganz großen Namen und Orte, die aber gerade den
Reichtum und die Vielfalt der Region ausmachen, unterstützt werden können. Wir
wünschen der MBM auch immer wieder gute Ideen, die helfen, der Musik aus der
Vergangenheit einen selbstverständlichen Platz im kulturellen Leben der
Gegenwart zu geben, und statt zur Musealisierung zu einer Vitalisierung
beizutragen.
Die MBM ist ein Glücksfall. Der Verein setzt sich für Alte Musik dort ein, wo sie einstmals besonders geblüht hat, er fördert das Engagement einheimischer Ensembles, nach neuen Repertoires abseits schon häufig betretener Pfade zu suchen, und er gibt neben der praktischen auch der wissenschaftlichen Musikpflege in Deutschland einen wichtigen Schub.
Als Präsident der Internationalen
Heinrich-Schütz-Gesellschaft wünsche ich den Verantwortlichen von MBM weiterhin
eine glückliche Hand. Ich bin ganz sicher, dass wir unsere von Anfang an guten
Beziehungen auch in den kommenden Jahren zu beiderseitigem Nutzen pflegen und
ausbauen werden und freue mich auf weitere gemeinsame Projekte.
Von Anfang an begeisterte mich die Idee, mittels einer
geförderten Institution die Erforschung, Bewahrung und Verbreitung der für die
europäische Musikgeschichte Richtung weisenden Musik, Musiker und
Musikinstrumente des 17. und 18. Jahrhunderts in Mitteldeutschland ihrer
Bedeutung entsprechend professionell, konzentriert und mit deutlicher Außenwirkung
voran zu bringen.
Die MBM ist ein wichtiger Ansprechpartner und Förderer für
alle Protagonisten, die sich der mitteldeutschen Barockmusik verpflichtet
fühlen.
Ich habe großen Respekt vor der ehrenamtlichen Arbeit des
Präsidenten Prof. Dr. Hirschmann und den Mitgliedern des Präsidiums, der
opfervollen und erfolgreichen Arbeit der Geschäftsführerin Dr. Christina
Siegfried und wünsche den Hauptakteuren weiterhin ein erfolgreiches Wirken im
Einklang mit einer dauerhaften, zuverlässig fördernden Zusammenarbeit zwischen
der MBM, dem Bund und den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Bestehen des Vereins
Mitteldeutsche Barockmusik! Als Verlag der Denkmäler
Mitteldeutscher Barockmusik sind wir der Institution von Anfang an eng
verbunden.
Es lag seinerzeit gewiss nahe, gerade den Friedrich
Hofmeister Musikverlag in Leipzig mit der verlegerischen Betreuung der
Ausgabenreihe zu beauftragen – ist er doch der einzige der traditionsreichen
Leipziger Musikverlage, der nach der Wiedervereinigung ausschließlich am Ort
seiner Gründung in Mitteldeutschland verblieb. Wir sind dankbar für das
entgegengebrachte Vertrauen und wissen die konstruktive Zusammenarbeit mit der
Geschäftsleitung der MBM wie auch mit dem Editionsleiter der Reihe,
Hans-Joachim Schulze, sehr zu schätzen. In den zurückliegenden Jahren wurden
zehn Bände vorgelegt, drei weitere sollen noch folgen. Dass die Ausgabenreihe –
eines der nachhaltigsten Projekte der MBM – danach nicht weitergeführt werden
kann, ist allerdings sehr zu bedauern, nicht nur aus Sicht des Verlages.
Möge es der MBM dennoch gelingen, auch weiterhin eine
Vielfalt an bleibenden Werten zu initiieren und zu fördern! Die mitteldeutsche
Kulturlandschaft ist so unendlich reich an Musikschätzen des Barock. Vieles
davon schlummert noch immer unentdeckt in den zahlreichen Bibliotheken und
Archiven der Kirchen und Schlösser; was könnte schöner und sinnvoller sein, als
diese Schätze zu heben, zu erforschen, in Druckausgaben zu bewahren und für die
Praxis zu erschließen? Das kostbare Erbe der Vergangenheit verdient es, über
unsere schnelllebige Zeit hinaus in die Zukunft projiziert zu werden.
In diesem Sinne wünschen wir der MBM auch in den kommenden
Jahrzehnten eine besonders glückliche Hand und allseitige Unterstützung für die
Verwirklichung ihrer Pläne und Vorhaben.
Vom ruhigen Fahrwasser zum Erfolgskurs auf hoher See: Das
Heinrich Schütz Musikfest. Danke für die hervorragende Zusammenarbeit und –
nicht nur in Sachen Schütz – stets genug Rückenwind für die Zukunft.
Mit Bravour und Verve organisiert die Mitteldeutsche
Barockmusik e. V. seit Jahren das für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
sehr bedeutende und für das Selbstverständnis dieser Länder wichtige Heinrich
Schütz Musikfest. Dieses in Dresden, im sachsen-anhaltinischen Weißenfels und
im thüringischen Bad Köstritz veranstaltete Festival steht exemplarisch für
eine beeindruckende Musiktradition in Mitteldeutschland, die mit einer hohen
künstlerischen Qualität sowie einer enormen musikalischen Vielfältigkeit
einhergeht. Der Mitteldeutschen Barockmusik wünsche ich weiterhin Erfolg,
kreative Mitstreiter sowie Unterstützer und Sponsoren, insgesamt allerbeste
Zukunftsaussichten für das Heinrich Schütz Musikfest mit künstlerischen
Höheflügen und zahlreichen Besuchern, die im Rahmen der Konzerte an den
mitteldeutschen Lebensstationen des Komponisten spannende, inspirierende und
bereichernde Stunden erleben dürfen.
r die hervorragende Zusammenarbeit und –
nicht nur in Sachen Schütz – stets genug Rückenwind für die Zukunft.
Die mitteldeutsche Musikkultur des 17. und 18. Jahrhundert ist von herausragender, einzigartiger Bedeutung; ihre Erforschung, Pflege und Vermittlung muss daher ein zentrales Anliegen der regionalen Geschichtsforschung sein. Ich wünsche dem Verein Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V., dass er seine unschätzbare Arbeit auch in Zukunft ungehindert und mit den nötigen Mitteln ausgestattet weiterführen kann.
Viele Bereiche der Kultur spielen sich nicht nur in den Grenzen heutiger Bundesländer ab, sondern sind gebunden an Regionen, die mit ihren tektonischen, geographischen, religiösen und zeitgeschichtlichen (u.a.) Besonderheiten eigene zivilisatorische Werte hervorbringen. Eingedenk dieser Binsenweisheit haben vor 20 Jahren Kulturpolitiker erstmals gewagt, auch praktisch über den Tellerrand ihrer Bundesländer hinwegzublicken und – orientiert an der Geschichte – etwas Übergreifendes ins Leben zu rufen. Die Mitteldeutsche Barockmusik mit ihren zahlreichen Projekten ist ein Erfolgsmodell, das das musikalische Leben in allen drei Bundesländern (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt) bereichert. Dank der MBM sind eindrucksvolle Stücke, die bis dato in den Archiven schmorten, heute wiederaufbereitet und wiedererklungen. Die Mitteldeutsche Barockmusik bereichert unser Musikleben. Gratulation zum 20. und Dank für die kontinuierliche Arbeit.
Die Mitteldeutsche Barockmusik (MBM) ist einerseits als Veranstalter beispielsweise des renommierten Heinrich Schütz Musikfestes in der gemeinsamen touristischen Vermarktung ein bedeutender Partner für das Musikland Sachsen-Anhalt. Andererseits werden von der MBM Veranstaltungen gefördert, die im besonderen Maße einen Beitrag leisten zur Wiederbelebung und Entdeckung des ungeheuer reichen mitteldeutschen Barockmusikerbes. Selbst große und renommierte Festivals wie die Händel-Festspiele in Halle können mit ihren Etats alleine diese Aufgabe nicht erfüllen und benötigen für die Präsentation derartiger Raritäten finanzielle Unterstützung, die die MBM bietet. Die überregional bedeutenden Festivals stellen im Gegenzug dazu für solche Projekte eine ideale Plattform bereit, damit die Ausgrabung von Raritäten einer überregionalen Öffentlichkeit bekannt gemacht wird. Darin sehe ich auch in der zukünftigen Zusammenarbeit mit der MBM einen gewinnenden Beitrag zur Bewahrung und vor allem auch lebendigen und nachhaltigen Pflege des Barockmusikerbes, das im Falle Mitteldeutschlands von überregionaler Bedeutung ist.
Neben der Forschungsarbeit, schätze ich die Arbeit der MBM
und halte sie für sehr verdienstvoll, da ohne sie wahrscheinlich viele wichtige
Projekte und Initiativen, bezogen auf das wertvolle Erbe der Mitteldeutschen
Barockmusik nicht stattfinden könnten. Ich wünsche der MBM in diesem Sinne noch
einen langen und erfolgreichen Weg, so dass das wichtige und sehr reiche
musikalische Erbe Mitteldeutschlands noch bekannter wird und tiefer in das
heutige deutsche und europäische kulturelle Leben eindringen kann.
Mitteldeutschland ist eine der weltweit bedeutendsten
Kulturlandschaften und eine Region, wo Musik tief verwurzelt ist. Dieses
wertvolle Erbe bedarf der Fürsorge und Pflege – durch Musiker und Ensembles,
aber eben auch durch Institutionen, die forschen, vernetzen und fördern. Dem
Dresdner Kammerchor, dem Dresdner Barockorchester und mir war die MBM über
Jahre ein wertvoller und verlässlicher Partner.
Die Gesamtaufführung der Psalmen Davids beim Schütz
Musikfest 2012 z.B. war ein beeindruckendes Erlebnis und ein Höhepunkt unserer
Schütz-Gesamtaufführung. So gratuliere ich von Herzen zum Jubiläum und wünsche
uns allen eine lebendige Musikkultur in unserer Heimat.
Mit ihrem Engagement auch für heute weniger bekannte
Komponisten und ihre Werke hat die MBM sehr das Bewusstsein dafür geschärft,
dass Mitteldeutschland eine reiche Kultur-Landschaft im umfassenden Sinne ist –
und damit eben mehr als nur ein Gebiet mit ein paar einzeln aufragenden
„Leuchttürmen“. Und mit 20 steht man am Beginn des Lebens...
© Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V.