Heinrich Schütz leitete über 57 Jahre die Hofkapelle der sächsischen Kurfürsten in Dresden und hatte damit eines der angesehensten musikalischen Ämter Europas inne. Nachdem er 1615 als „Organist und Director der Musica“ an den Dresdner Hof kam, wurde er 1617 zum Hofkapellmeister berufen. Schütz übte dieses Amt bis kurz vor seinem Tode 1672 aus und trug wesentlich zum Ruhm der sächsischen Hofkapelle bei. Bis heute zählt die Sächsische Staatskapelle zu den führenden Klangkörpern der Welt.
In der Dresdner Hofkapelle musizierten Kapellknaben, Berufssänger und Instrumentalisten. Der Alltag des Hofkapellmeisters bestand aus Proben, Komponieren, der Organisation seiner Hofkapelle einschließlich der Beschaffung von Instrumenten und Noten, der sängerischen Ausbildung der Kapellnaben und natürlich dem Musizieren für den Kurfürsten. Eine Hauptaufgabe war die Ausgestaltung der Hofgottesdienste in der Dresdner Schlosskapelle. Neben den gewöhnlichen Gottesdiensten an Sonn- und Wochentagen musizierte die Hofkapelle vor allem zu den Festtagen des Kirchenjahres. Bei Gottesdiensten anlässlich von Taufen, Hochzeiten, Begräbnissen, Friedensfeiern, Glaubensfesten und Staatsempfängen erklangen große Festmusiken. Ebenso spielte die Hofkapelle zu Festmahlen, Aufzügen, Ritterturnieren und Theateraufführungen, für die Schütz die Musik zu Singspielen, Opern und Balletten komponierte.
Als Hofkapellmeister wirkte Schütz auch am dänischen Königshof sowie an mehreren deutschen Höfen „von Haus aus“.